
Coworking Event, 13.12.2008 Newthinking-Store
Einen Tag lang so arbeiten, wie man leben will und umgekehrt: Während sich draußen der Konzernkapitalismus immer weiter gehackt legte, gab der von Sebastian Sooth (hallenprojekt.de) und Markus Albers (“Morgen komme Ich später rein”) Coworkingtag am 13. Dezember 2008 im Berliner Newthinking Store einen Vorgeschmack darauf, wie die entspannte, inspirierende, selbstbestimmte und soziale Wertschöpfung der Zukunft idealerweise aussehen könnte. Anscheinend ist ja der Ideale Coworking-Space das Leichte, das so schwer zu machen ist. Andererseits ist es auch keine Raketenwissenschaft, wenn man weiß, worauf es ankommt: Es gab nicht nur WLAN satt, sondern auch ausreichend Steckdosen, eine gute Mischung aus konzentrierter Arbeitsathmosphäre und zwangloser Ablenkung. (Nur die Lager- und Liegemöglichkeiten fehlten aus Platzgründen noch, wie Kathrin Passig zu Recht .) Festangestellte konnten sich von ihrem Arbeitgeber mittels Formular (PDF) freistellen lassen, um schon einmal den süßen Vorgeschmack der Arbeit Marke Eigenbau zu kosten. Ab 9 Uhr morgens füllten sich die Schreibtische mit Leuten, die einerseits bewiesen, dass, wer viel Zeit hinter einem Laptopbildschirm verbringt, nicht notwendigerweise asozial ist, andererseits: Multitaskingfähigkeit. Denn parallel liefen die Paneldiskussionen zu den Themenkomplexen: Schöner Arbeiten, Prokrastinieren und neue Formen des Produzierens. Tatsächlich wird währenddessen gearbeitet. (Während ich diesen Eintrag produziere, frisiert neben mir eine PR-Agentin ihren Lebenslauf. Am Ende des Tages werde ich endlich mal wieder on top meiner Emails sein.) Bleibt die Frage: Warum kann nicht jeder Tag Coworkingtag sein? Die schlichte und bestechende Antwort: Schafft zwei, drei, viele Hallen!
30. Mai 2010 - 13:56
Hallo,
ich bin neuerdings betahaus user (der wohl einzige ohne ibook und facebook eintrag) und wundere mich über die eigenartige Mixtur von Konzernkapitalismus-Kritik bei gleichzeitig ziemlich ausgeprägter Jüngerschaft von Apple, facebook, Google etc. in dieser Szene. Angeblich soll einmal googlen ja 7 Gramm CO2 freisetzen.
Den ganzen Tag alleine mit dem iBook bei den einschlägigen Spamschleudern rumzusurfen klingt für mich erstmal so gar nicht nachhaltig oder sozial wertvoll. Vielleicht erklärt das mal jemand einem “analog native” Dino…
Toll finde ich übrigens , dass es in der odc-Werkstatt recht kommunikativ zugeht, endlich mal basteln ohne Nerdfaktor.