Wer einen Hammer hat, sieht überall Nägel, sagt man. Von daher ist es kein Wunder, dass uns momentan von allen Ecken das “Marke Eigenbau”-Thema begegnet. Vor allem, weil ja vermutlich wirklich etwas dran ist, und man zumindest so viel über die Finanzkrise schon einmal sagen kann, dass die Realwirtschaft an Bedeutung gewinnt und eine Kleinteilige und an der realen Produktion orientierte Wirtschaftsstruktur insgesamt weniger krisenanfällig wäre. “Craft makes a comeback” titelt die aktuelle Ausgabe von Monocle. Und führt schlagende Beispiele an, die belegen, dass China als Fabrik der Welt aus der Mode kommt zugunsten von Traditionsstandorten:
“Made In Where You Think It Should Be Made Inc” is enjoying a revival (aided by customers who are wising up to Danish furniture made in Asia or Italian shoes that are not assembled in the home of footwear).
Eine Weltkarte der Zentren althergebrachter Handwerkskunst rundet das Bild ab. Passend dazu hält Herausgeber Tyler Brule in seiner Kolumne über Stadtpolitik ein Plädoyer für die Bewahrung innerstädtischer Produktionsstandorte physischer Güter, sprich Manufakturen. Stadtentwickler müssten begreifen, dass diese Betriebe für ein gesundes und ausgeglichenes Stadtklima ebenso wichtig seien, wie (der Rest von) Richard Floridas Creative Class. Eine Forderung, die wir uns nur zu gern zueigen machen. Im Sinne des Hammers.